G. ist in das Fußballteam des City Fire Sports Club aufgenommen worden. Am Freitag hatte ihn der Teammanager angesprochen und ihm den Captain vorgestellt. G. hat neue Puma-Schuhe bekommen sowie Stutzen und Schienbeinschoner. Diese Großzügigkeit hat G. gerührt und überrascht. Insgesamt scheint ihm das Fußballteam straffer organisiert als manch andere Abteilung der Feuerwehr, die mit deren Kernaufgabe befasst ist. Heute um vier Uhr ist G. also zum ersten Training angetrabt. Er wurde vom Trainer, der nur Kiswahili spricht, der Mannschaft vorgestellt und war froh, dass er das Affentretzen zum Aufwärmen schon kannte, sodass es keine Missverständnisse geben konnte. Der Sandacker schien direkt aus Deutschland übernommen zu sein.
Insgesamt scheint G. Fußball eine überhaupt sehr völkerverbindende Sportart zu sein. Die Ziele sind simpel, Rudelbildung ist überall Bestandteil der Mannschaftskultur und die paar Befehle zum Passen und Schießen lernt man fast so schnell wie auf der Spielkonsole. Trotzdem musste sich G. beim Trainingsspiel erst einmal eingewöhnen. Für seine Begriffe wird sehr robust gespielt. Körpereinsatz kann sich auch auf Ellenbogen oder Hände ausdehnen. Die Ballkontrolle, die seine Kollegen auf dem Sandplatz zeigten, hat G. sehr beeindruckt. Trotz allem konnte er sich ganz gut behaupten, auch mit der Strategie, den Ball rasch weiterzugeben, bevor ihn jemand umgrätschen konnte. Die Distanz der Pässe, die oft gespielt werden ist erstaunlich, die Abschlussquote dagegen eher niedrig. Die Tikitaka-Strategie könnte auch bei dieser Mannschaft vielleicht noch eine bessere Ausnutzung des Potentials erwirken. Doch G. wird sich zurückhalten. Schließlich fliegt er immer noch nach einem harmlosen Bodycheck in den Sand. Doch irgendwann, irgendwann! Wird er bestimmt ein Torjäger-Held. Oder er bleibt einfach rechter Verteidiger.